Kunst im öffentlichen Raum Neu-Denken?
Das Kunstprojekt SmART CITY befasst sich im Kern mit der Frage, was heute der öffentliche Raum ist? Die Antwort findet sich in der Vernetzung der Kommunikationsschichten. Die Bedeutung des öffentlichen Raums nimmt kontinuierlich ab und immer häufiger übernehmen digitale Räume die gesellschaftlichen Funktionen, wie Austausch, Repräsentation, Orientierung und Identifikation. Zwar sind digitale Räume noch stärker privatisiert, doch sind hier starke Formen der Öffentlichkeit zu finden. Die Verbindung von realen öffentlichen und digitalen öffentlichen Räumen ist höchst faszinierend.
Unser Marvin Telefoncomputer basiert genau darauf. Wir haben uns den realen Raum angeschaut und alle digitalen Spuren dazu untersucht. Welche Fotos wurden z.B. in der Container City hochgeladen, welche Kommentare finden sich unter YouTube-Videos, die im Europaviertel entstanden sind und was für Bewertungen lassen sich über den Stadtacker bei Google finden? Diese Daten-Real-Forensik offenbart, dass jeder Quadratmeter realer Raum sich im digitalen spiegelt. Diese Spiegelung funktioniert aber genauso andersherum. Digitale Daten formen und verändern den realen Raum und wie wir diesem begegnen.
Wenn Besucher*innen die Telefonzellen betreten, können Sie sich auf eine digitale und gleichzeitig analoge Reise machen und die Grenzen vermischen sich. Diese Aufhebung der Grenzen führt zu einer wesentlichen Erkenntnis. Der öffentliche Raum ist nicht mehr nur analog. Das heißt, auch Kunst im öffentlichen Raum muss neu gedacht werden. Die drei smarten Telefonzellen im Kulturschutzgebiet zeigen, wie sich die Kommunikationsschichten zwischen digital und analog verbinden lassen.